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Im Angesicht des Terrors, ..

»Bei manchen Leuten ist es besser, ihre Texte werden noch einmal von
anderen gelesen, bevor die Öffentlichkeit sie sieht.« (Jan Fleischhauer)
    .. oder: »Trost in der Statistik«
»Risiko im Alltag: Kugelschreiberterror
Im Angesicht des Terrors raten Experten, Trost in der Statistik zu suchen:«
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Da hat den Herrn Humor-Kolumnisten beim SPIEGEL offenbar wieder mal heftig der Hafer ge­stochen, dass er diese abwegige Nummer zur Darbietung bringt:
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»Wenn man zum Beispiel weiß, dass im Jahr nur jede 20. Begegnung zwischen einem Hai und einem Menschen tödlich für den Menschen verläuft, hat man gleich weniger Angst, auch dort ins Wasser zu steigen, wo sich der Hai tummelt.«
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Woher man das zum Beispiel weiß und was man sich überhaupt unter einer »Begegnung« zwi­schen einem Hai und einem Menschen konkret vorzustellen hat, erfährt man indes nicht.*)
(Aber man weiß nun, dass der Hai, wo er sich tummelt, nur jeden 20. Menschen tötet dem er dort be­geg­net. Oder was man als SPIEGEL-Kolumnist halt unter »begegnen« ver­stehen mag. Unklar bleibt hingegen, warum jede 20. Begegnung aus­gerechnet »im Jahr« töd­lich ver­läuft und nicht sonstwann, etwa im Quartal oder in Monaten ohne »r«?)
(Man möchte freilich meinen, um dort ins Wasser zu steigen wo sich der Hai tummelt, müsse man nicht weniger Angst haben, sondern weniger Verstand.)
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»Ich habe vor Jahren bei dem Kollegen Harald Martenstein gelesen, dass das statistische Risiko, in einem westlichen Land beim Verschlucken eines Kugelschreiberteilchens zu er­sticken um ein vielfaches höher ist als das, an einer Terroristenbombe zu sterben. Jedes Jahr kommen allein in Deutschland ungefähr 300 Menschen wegen verschluckter Kugel­schrei­berteile ums Leben. «
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Ja, und wo der Kollege Martenstein diesen Blödsinn gelesen hat, lässt sich un­schwer erraten. Aber was, bitteschön, soll das Zitieren solch dummen Kasperkrams denn vermitteln? Wenn man zum Beispiel weiß, wie hoch in einem westlichen Land das statistische Risiko »tödlich verlaufender Be­geg­nun­gen« mit einem Kugel­schreiber ist, »hat man gleich we­ni­ger Angst« vor einer Ter­ro­ris­ten­bombe? Trost in der Statistik. Undsoweiter:
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»Einem Kommentar zu den Anschlägen von Brüssel habe ich entnommen, dass in Deutsch­land 500 Menschen an verschluckten Fischgräten verenden, und zwar pro Jahr.«
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»Verenden«, einem Kommentar entnommen .. welch ein läppisches Geschwafel.
»Im Angesicht des Terrors« wahrhaft eine Stern­stunde der SPIEGEL-Kolumnistik.
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*) (Wenn man aber zum Beispiel weiß, welchen kreativen Umgang mit Statistiken man beim SPIEGEL gerne pflegt, muss das nicht überraschen.)