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In 30 Tagen um die Welt, 29. Tag


.. von Lainz nach HaWei
.
Wie Hadersdorf-Weidlingau zu seinem Namen kam:

Im elfhundertzwoundneunzigsten Jahre d. H. trug es sich zu, dass Kaiser Friedrich Bar­ba­rossa auf der Heimkehr aus dem Heiligen Land, allwo er gegen die Heiden und Mame­lucken gefochten, vor den Toren Wiens Rast hielt. Korrigiere: nicht Kaiser Rotbart, König Löwenherz wars. König Löwenherz also hielt Rast, stets dabei sein getreuer Knappe, der Sänger Blondel. Knappe Blondel nahm seinem Herrn die Lanze ab und lehnte sie an einen Haselnussstrauch.
“Wo ist meine Lanze, Knappe?“ fragte der König, als sie wieder aufbrachen, und Blondel wies auf den Haselnussstrauch und, sintemalen wir uns grad im Mittelalter aufhalten, sprach:
“Dort laint s’.“
“Wie heißt dieser Ort?“ begehrte der König zu wissen.
“Er hat keinen Namen, Herr.“ tat Blondel kund.
“So lasset uns denn,“ sprach König Löwenherz, “jenen Ort fürderhin Lainz nennen.“
Und sie zogen von hinnen.
Als sie nun abermals Rast hielten, da nahm Blondel seinem Herrn wiederum die Lanze ab und lehnte sie an einen Haselnussstrauch, kennen wir schon. Aufs neue fragte beim Aufbruch der König “Wo ist meine Lanze, Knappe?“, und Blondel wies auf den Strauch: “Dort laint s’.“
“Und wie heißt dieser Ort?“ begehrte der König zu erfahren, und Blondel tat kund: “Er hat keinen Namen, Herr.“
“Wohlan,“ sprach darauf König Löwenherz, “so lasset uns jenen Ort fürderhin Lainz nennen.“
“Vergebt, Herr,“ wandte indes Blondel ein, “doch Lainz nanntet Ihr bereits einen Ort.“
König: “Lainz hatten wir schon?“
Blondel: “So ist es, mein König.“
“Nun denn,“ entschied darob König Löwenherz, “so lasset uns jenen Ort fürderhin Ha­ders­dorf-Weidlingau nennen.“
Und sie zogen von dannen.