Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Filmosophisches

28. Februar – Wer das liest, muss sterben.

Heute vor 123 Jahren wurde Ben Hecht (1894-1964) geboren, einer der bedeutendsten Dreh­buch­autoren der Filmgeschichte.

Ben Hecht schickte einem Produzenten einmal ein Drehbuch, nach einem halben Jahr hatte der es noch immer nicht gelesen. Also schickte er ihm das gleiche Drehbuch noch mal, aber mit einem neuem Titel auf dem Umschlagblatt:
    »Wer dieses Drehbuch liest, muss sterben!«
Zwei Tage später rief ihn der Produzent an: natürlich hatte der es sofort gelesen.

Die Macht des Titels. Testen Sie selbst – es darf nur EIN Titel angeklickt werden, für welchen würden Sie sich entscheiden: (Wer das gelesen hat, muss sterben.)

20. September

Sophia Loren feiert heute Geburtstag, in unverblasster Grandezza. 1959 spielte sie unter der Regie von Casablanca-Regisseur Michael Curtiz die Titelrolle in dem Kos­tüm­schinken Prin­zes­sin Olympia. Neben Sophia Loren und Maurice Chevalier spielt darin ein Oldtimer Laurin & Klément Modell 1909 eine tragende Rolle, und der Chauffeur dieses Oldtimers war mein Schwiegervater.
Das kam so: die Besitzerin des Oldtimers, eine über achtzigjährige Dame, hatte ihn seinerzeit von ihrem Herrn Vater geerbt und jahrzehntelang in einer Wiener Garage eingemottet, als er 1959 von der Requisitenabteilung von Carlo Pontis (Sophia Lorens Ehemann) Film­pro­duk­tionsfirma aufgestöbert und für die Dreharbeiten angemietet wurde. Kein Mensch hatte eine Ahnung, wie das alte Stück in Betrieb zu setzen war, die Filmleute wandten sich an den ÖAMTC (österr. Pendant zum ADAC) um Rat. Und mein Schwiegervater, damals junger Pannendienstfahrer beim Automobil-Club, wurde für die Sache abkommandiert, er besorgte sich aus Archiven technische Unterlagen und begann an dem verstaubten Erbstück in der Garage herumzuschrauben: nach einer Woche sprang er an und lief wie am Schnürchen. Er wurde auf einem Lkw in die Cinecittá-Filmstudios verfrachtet, mein Schwiegervater kriegte einen Ver­trag von der Pro­duk­tions­firma und ein Flugticket nach Bella Roma.
Bei den Dreharbeiten fuhr er den Laurin & Klément souverän, Regisseur Curtiz war zufrie­den und klopfte ihm auf die Schulter. In den Drehpausen saß er neben den großen Filmstars. Sophia Loren sei sehr nett gewesen und habe ihm natürlich gefallen, erzählt er, geflirtet habe er aber nicht mit ihr: »Ich bin ja nicht deppert, und fang mir was mit der Frau vom Chef an.«

16. August

Heute vor 62 Jahren wurde Blockbuster-Regisseur James Cameron geboren, in einem Kaff namens Kapuskasing in Ontario/Kanada.

(Einmal sah ich sein Opus magnum Titanic im Fernsehen. Anlässlich des Dialogsatzes –
    »Das Herz einer Frau ist ein tiefer Ozean voller Geheimnisse.«
– fiel mir vor lauter Flachsinn eine Zahnplombe raus, Vierer links oben. Ob ich Herrn Ca­me­ron für die Zahnarztkosten verklagen kann?)

8. Juni

Heute vor 98 Jahren wurde der Wiener Schauspieler, Kabarettist und Drehbuchautor Gunther Philipp (1918-2003) geboren. Viele Jahrzehnte lang kasperte er in seiner populären Para­de­rolle als Ohrenwachler & Knallcharge vom Dienst durch unzählige Klamaukfilme.
Nicht jeder weiß, dass Dr. med. Gunther Placheta (sein richtiger Name) neben seiner Kar­ri­e­re als Filmkasper einer der erfolgreichsten österreichischen Leistungs- und Motor­sportler, sowie promovierter Facharzt für Neurologie und Psychiatrie war.

Gunther Philipp war beruflich ebenso wie privat
ein unermüdlicher Schmähreisser, er sagte z.B.:
.
»Mit Ohrenschmerzen geh ich zum Ohrtopäden,
wenn mir die Därm’ wehtun, zum Därmatologen,
und mit Genickschmerzen zum Genickologen.«
.

30. Mai

Heute vor 120 Jahren wurde der große Regisseur Howard Hawks (1896-1977) geboren.

Howard Hawks führte Regie bei der Verfilmung von The Big Sleep (mit H. Bogart & L. Bacall) – nach einem Drehbuch von William Faulkner, basierend auf dem Roman von Raymond Chandler. In einer Szene sollte ein Auto mit einer Leiche darin aus einem Fluss gefischt wer­den. Der Produzent Jack L. Warner wollte wissen, welchen Sinn der kostspielige Take für den weiteren Verlauf  der Handlung haben sollte.
Hawks wusste darauf keine Antwort und fragte bei Chandler nach, der ebenfalls keine Er­klä­rung hatte.
Also riefen sie Faulkner an, aber der kläffte ins Telefon:
»Der Produzent hat keine Ahnung, worum es in dem Film geht, der Regisseur nicht und der Ro­man­autor auch nicht – woher zum Kuckuck soll es ausgerechnet der Dreh­buchautor wissen ??!«

WHO will »rauchfreie Filme«

Jetzt will die WHO alle Filmszenen, in denen die Darsteller beim Zigarettenrauchen zu sehen sind, aus den Kinos verbannen, weil diese die heranwachsenden Zuseher zur ge­sund­heits­be­einträchtigenden Nachahmung animieren könnten.
Über die Verbannung aller Filmszenen, in denen die Darsteller z.B. Auto­fah­ren wie die Voll­deppen, welche die heranwachsenden Zuseher ebenfalls zur ge­sund­heits­be­ein­träch­ti­gen­den Nach­ahmung animieren könnten, wurde bislang noch nichts be­kannt.
Undsoweiter ..

7. April

Heute vor 76 Jahren wurde der große Francis Ford Coppola geboren.

Als seine Tochter Sofia Coppola für ihr Drehbuch zu Lost in Translation den Oscar erhielt, wurde ihr berühmter Vater gefragt, wie viel er wohl zu dem Erfolg seiner Tochter mit bei­ge­tra­gen habe.
»Mit beigetragen?« entgegnete darauf Papa Coppola, »ohne mich hätte es diesen Erfolg nie ge­ge­ben!«
Erstaunte Frage: »Ja, stammt das Drehbuch denn von Ihnen?«
Coppola: »Nein, aber die Autorin.«

14. September

Heute vor 60 Jahren, am Abend des 14. September 1954, schalteten zwei New Yorker Tech­niker in einem U-Bahn-Schacht in Manhattan, 52. Straße /Ecke Lexington, ein Ventilator-Gebläse ein. Es wurde ein filmhistorischer Moment.

Was dabei herauskommt, ..

.. wenn einer eins & eins zusammenzählt

Wenn in der deutschen Synchronisation einer US-Dokuserie ein “Eighteen-Wheeler“ be­harr­lich mit “Neunachser“ übersetzt wird, dann kann man als Zuseher darüber ins Grübeln ge­ra­ten, was sich der Übersetzer dabei wohl gedacht haben mag.

6. Dezember

Wenn einer am Sankt-Nikolaustag Geburtstag hat und mit Vornamen Nikolaus Wulstan heißt, hat er den bestimmt nicht zufällig abgekriegt – wer heißt schon zufällig “Wulstan“.

Der vierfache Oscar-Preisträger Nicholas Park (53) ist der Schöpfer der ulkigen Plastilin-Helden “Wallace & Gromit“, “Chicken Run“ und vieler weiterer.

Mitte der 80er-Jahre tat sich Park mit zwei Partnern zusammen, welche in einer Hinter­hof­werk­statt in Bristol eine Trickfilm-Produktionsfirma betrieben, namens Aardman Animation Studios. Wo sie das aufwendige Stop-Motion-Verfahren*) mit animierten Knetfiguren zur Perfektion entwickelten.
Die Aardman-Animationsfilme stecken voll Phantasie & Witz, Alles begann mit Adam:
───────────────
*) Die sog. Claymation-Animationstechnik (engl. clay = Knet-, Modelliermasse, im Gegensatz zur Computeranimation) ist sehr aufwendig, pro Filmsekunde müssen bis zu 25 auf­ein­an­der­folgende Einzelbilder abfotografiert werden, wobei die Figuren für jede einzelne Aufnahme ummodelliert werden. Für etwa drei Sekunden Film braucht es dabei oft einen ganzen Dreh­tag. (Making-Of, Video)