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Definieren Sie den Begriff  “ermordet“


.(SPIEGEL 31/2014, Leitartikel)

Der Verfasser dieses SPIEGEL-Leitartikels bleibt zwar ungenannt, allerdings darf man annehmen, dass der nicht von einem x-beliebigen Redaktionspraktikanten stammt, sondern mindestens von einem Redakteur. Einem Leitartikel-Verfasser in einem der bedeutendsten deutschsprachigen Leitmedien sollte freilich der landläufige Unter­schied zwischen einem »Mord«, d.i. einem vorsätzlichen Verbrechen, und einem ver­mutlichen »tragischen Ver­se­hen« geläufig sein. Sollte man meinen.
Ob hinter der Verwendung des im Konnex bedeutungsfalschen Terminus »Mord« be­ab­sich­tigte Polemik oder bloß fahrlässiges »Ver­se­hen« steckt, lässt sich für den Leser nur schwer erraten.

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In derselben Ausgabe übrigens, in einem Artikel über antisemitische Ausschreitungen in Deutschland, steht der Satz:
(SPIEGEL 31/2014)
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»In Österreich werden israelische Fußballmannschaften attackiert«, erfährt der Leser hier aus dem SPIEGEL. (Tatsächlich wurde eine israelische Fußballmannschaft von einer Gruppe radi­kalisierter Türken attackiert. Dass die Attacke zufällig in Österreich stattfand, spielte da­bei keine Rolle.)
Gewiss wurde dieser saudumme Satz von den SPIEGEL-Autoren nicht aus böswilligem Kalkül, sondern lediglich purer Gedankenlosigkeit so formuliert. Gleichwohl ärgerlich ist beides.