18. Oktober: »Männer, die auf Krädern grüßen«
Der ÖAMTC ist als Nachfolgeverein des Oesterreichischen Automobil-Clubs einer der ältesten und heute mit beinah zwei Millionen Mitgliedern der siebentgrößte Automobilclub der Welt.
Heute vor 62 Jahren, am 18. Oktober 1954, erfolgte die erstmalige Ausfahrt der ÖAMTC-Pannenhilfefahrer, auf Motorrad-Beiwagengespannen worin sie ihr Werkzeug mit sich führten.
Auslösend für die Idee zur Gründung eines motorisierten Pannendienstes war damals ein Fischhändler, der seine Ware im Beiwagen eines alten Krads auslieferte und an einem heißen Sommertag, um Hilfe ansuchend, zu Fuß zur Clubwerkstatt kam. Sein Motorrad hatte unterwegs gestreikt und der Fischtransport drohte in der Hitze zu verderben. Also machte sich ein Clubmechaniker mit seinem Privatautomobil auf den Weg, und es gelang das liegengebliebene Motorrad des Fischhändlers wieder flottzumachen.
Zu den ersten Pannendienstfahrern, die wegen ihres »fliegenden« Reparaturdienstes sowie der gelben Lackierung ihrer Fahrzeuge bald »Gelbe Engel« genannt wurden, gehörte dazumals auch mein Schwiegervater, der beim ÖAMTC eine Lehre zum Automobil-Mechaniker gemacht hatte. Einmal führte ihn sein Beruf zu einem Gastspiel in der Filmbranche.
Die ÖAMTC-Pannenfahrer patrouillierten anfangs auf fixen Routen auf den meistbefahrenen Bundesstraßen hin & her (damals gab es in Österreich noch keine Autobahn) und hielten Ausschau nach Automobilisten, die zufällig irgendwo mit einer Panne liegengeblieben waren. War kein solcher anzutreffen, stellten sie sich irgendwo entlang der Strecke in gut sichtbarer Warteposition auf und warteten darauf, ob nicht zufällig einer vorbeikam, der ihnen mitteilte dass er zufällig einen angetroffen hätte, der irgendwo mit einer Panne liegengeblieben war.
Weiters hatten die Pannenfahrer die strikte Order, jeden, wiederhole: jeden vorüberfahrenden Autofahrer durch Salutieren zu grüßen, wie es mein Schwiegervater hier auf dem Foto demonstriert.
Freilich fuhren dazumals in einer Stunde grad soviel Autos vorüber wie heute in einer Minute. Man stelle sich vor, einer müsse heutzutags an einer Hauptverkehrsstraße jedem vorbeifahrenden Autofahrer salutieren – der täte wohl einen gehörigen Krampf im Arm kriegen ;)
Ab 1959 wurden die Beiwagen-Motorräder sukzessive außer Dienst gestellt und durch vierrädrige Pannenhilfe-Fahrzeuge ersetzt: Steyr-Puch 500, die legendären gelben »Rennsemmeln«. (Mein Schwiegervater nannte sie »Regenpelerine mit Lenkrad«.)
Heute vor 62 Jahren, am 18. Oktober 1954, erfolgte die erstmalige Ausfahrt der ÖAMTC-Pannenhilfefahrer, auf Motorrad-Beiwagengespannen worin sie ihr Werkzeug mit sich führten.
Auslösend für die Idee zur Gründung eines motorisierten Pannendienstes war damals ein Fischhändler, der seine Ware im Beiwagen eines alten Krads auslieferte und an einem heißen Sommertag, um Hilfe ansuchend, zu Fuß zur Clubwerkstatt kam. Sein Motorrad hatte unterwegs gestreikt und der Fischtransport drohte in der Hitze zu verderben. Also machte sich ein Clubmechaniker mit seinem Privatautomobil auf den Weg, und es gelang das liegengebliebene Motorrad des Fischhändlers wieder flottzumachen.
Zu den ersten Pannendienstfahrern, die wegen ihres »fliegenden« Reparaturdienstes sowie der gelben Lackierung ihrer Fahrzeuge bald »Gelbe Engel« genannt wurden, gehörte dazumals auch mein Schwiegervater, der beim ÖAMTC eine Lehre zum Automobil-Mechaniker gemacht hatte. Einmal führte ihn sein Beruf zu einem Gastspiel in der Filmbranche.
Die ÖAMTC-Pannenfahrer patrouillierten anfangs auf fixen Routen auf den meistbefahrenen Bundesstraßen hin & her (damals gab es in Österreich noch keine Autobahn) und hielten Ausschau nach Automobilisten, die zufällig irgendwo mit einer Panne liegengeblieben waren. War kein solcher anzutreffen, stellten sie sich irgendwo entlang der Strecke in gut sichtbarer Warteposition auf und warteten darauf, ob nicht zufällig einer vorbeikam, der ihnen mitteilte dass er zufällig einen angetroffen hätte, der irgendwo mit einer Panne liegengeblieben war.
Weiters hatten die Pannenfahrer die strikte Order, jeden, wiederhole: jeden vorüberfahrenden Autofahrer durch Salutieren zu grüßen, wie es mein Schwiegervater hier auf dem Foto demonstriert.
Freilich fuhren dazumals in einer Stunde grad soviel Autos vorüber wie heute in einer Minute. Man stelle sich vor, einer müsse heutzutags an einer Hauptverkehrsstraße jedem vorbeifahrenden Autofahrer salutieren – der täte wohl einen gehörigen Krampf im Arm kriegen ;)
Ab 1959 wurden die Beiwagen-Motorräder sukzessive außer Dienst gestellt und durch vierrädrige Pannenhilfe-Fahrzeuge ersetzt: Steyr-Puch 500, die legendären gelben »Rennsemmeln«. (Mein Schwiegervater nannte sie »Regenpelerine mit Lenkrad«.)
nömix - 2016/10/18 09:12