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In 30 Tagen um die Welt, 22. Tag


..  Ungarn

Ungarisch hat keinerlei Ähnlichkeit mit irgendeiner anderen lebenden Kultursprache, ausgenommen Finnisch.

Das ist insofern recht praktisch, weil es jedermann mit erfolgreich absolviertem Finno-Ugri­stik-Volkshochschulkurs in die Lage versetzt, sich in Ungarn relativ problemlos eine warme Mahlzeit zu bestellen.
(Lassen Sie sich von den vielen Accénts aigu nicht einschüchtern, es ist keineswegs so, dass Sie der Ungar ständig mit Verwünschungen belegt, sobald er den Mund auftut – obwohl es viel­leicht so klingen mag. Der Ungar beflegelt nicht grundsätzlich jeden mit dem er spricht, es hört sich nur so an ;)

Den Homo magyarensis als solchen umweht der Ruf außerordentlicher Pfiffigkeit, nicht von un­ge­fähr heißt es, »wenn ein Ungar hinter dir durch eine Drehtür geht, kommt er vor dir wieder raus.«

Aus Ungarn stammen der Kugelschreiber, Rubiks Würfel, das »Hallo« am Telefon sowie Herr Ferenc Hoffmann, besser bekannt als Ephraim Kishon. Zum Thema Frauen­ver­stehen sagte der einen der weisesten und zutreffendsten Sätze überhaupt:
    »In der Seele einer Frau kann man lesen wie in einem offenen Buch –
    in einer völlig unbekannten Fremdsprache.«
Was die Vorfahrtsregeln im Straßenverkehr anbelangt, gilt in Ungarn zu beachten: nähern sich zwei Fahrzeuge einer Kreuzung, hat prinzipiell das größere Vorfahrt. Sind beide Fahr­zeuge gleich groß, haben beide gleichzeitig Vorfahrt. So einfach ist das.

Wien heißt auf ungarisch übrigens Bécs, warum weiß kein Mensch. Ein Kollege von mir verfranzte sich in Ungarn mal garstig, weil er das verwechselte und irrtümlich nach Pécs fuhr – das ist eine ganz andere Stadt. Später erzählte er, er habe recht rasch herausgefunden, dass er nicht in Wien gelandet war: dafür wären dort viel zu wenig Wiener und viel zu viele Ungarn herumgelaufen.