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In 30 Tagen um die Welt, 56. Tag

    .. Völtendorf : International Airport St. Pölten
Am 21. Mai 1997, elf Jahre nach seinem Hauptstadtbeschluss, sie­del­te der niederösterreichische Landtag von Wien ins neu errich­te­te Regierungsviertel nach St. Pölten a. d. Traisen um.

So musste das gesamte niederösterreichische Landesregierungspersonal damals von einem Tag zum andern von seinem alteingesessenen Arbeitsplatz in Wien zur neuen Landes­haupt­stadt nach St. Pölten auspendeln, was mit ausgedehnten Anfahrtszeiten einherging und kein reines Vergnügen war.

Als sechs Jahre zuvor der Sitz der deutschen Bundesregierung nach Berlin verlegt und für das Personal ein Shuttle-Flugdienst von Köln-Bonn und retour eingerichtet wurde, da war das freilich recht komfortabel, also forderten die St. Pöltener nun vehement sowas ebenfalls: einen Pendel-Linienflugverkehr Wien–St. Pölten.
Tatsächlich machte ein Schlaumeister die sensationelle Entdeckung, dass es in Völten­dorf in der St. Pöltener Pampas wahrhaftig einen Flugplatz gibt: die Freude war groß. Leider stellte sich bei näherem Augenschein heraus, dass es sich bei dem sog. »Flugplatz Völtendorf« mit­nichten um einen Flugplatz, vielmehr um eine unbefestigte Piste für Hobby-Flieger auf einem Acker neben der Pielachtaler Bundesstraße handelt, dessen Infrastruktur sich im wesentlichen in einer Windfahne, einem Mobil-Klo und einem Kaugummi-Automaten erschöpfte (Luftbild: »International Airport St. Pölten«).

Somit platzte der Traum der St. Pöltener Regierungsbeamtenschaft, wie ihre Berliner Kollegen zur Arbeit fliegen zu dürfen, und sie müssen mit dem Zug fahren.


Flugplatz Völtendorf : »Im Jahr 2008 wurde die Graspiste mit Kunststoff-Gitterplatten aus­ge­legt, um Maulwurfshügel möglichst zu verhindern.«  (Wikipedia)