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Filmosophisches

Warum Männer in Filmen keine Justin-Bieber-Frisuren haben

»Dieser Jogi Löw wäre eigentlich ein recht fescher Mann,« sagte meine Frau unlängst beim Fernsehen, »würde der nicht mit dieser affigen 80er-Jahre-Frisur herumlaufen.«

Da hat sie freilich recht, Männer mit anachronistischen Frisurmoden aus früheren Jahr­zehn­ten, die dazumals durchaus trendig ausschauten, wirken auf den zeitge­nössischen Be­trach­ter heutzutags eher befremdlich.
Im Film gibt es eine Reihe symbolischer Standardattribute zur Charakterisierung von Figuren, z.B.: einer mit Tätowierungen war früher mal im Knast, der mit dem Volvo ist der solide Fa­mi­lienvater, und der mit der bescheuerten Frisur ist der Freak oder Depp. Deswegen dürfen Filmdarsteller keine Trendfrisuren tragen. Die Haare von hinter den Ohren nach vorn über die Augen zu frisieren oder den Haarschippel himmelwärts wie Tim aus Tim & Struppi mag gegenwärtig modisch topaktuell sein, aber in fünf oder zehn Jahren würde einer mit dieser Haarmode den Filmzuseher irritieren und die Frage aufwerfen: wieso sieht der aus wie ein zurückgebliebener Blödmann? Ein George Clooney mit einer Frisur wie Justin Bieber oder Jogi Löw würde im Film nicht sexy wirken. Das wissen die Leute von der Maske, und achten drauf.

(aus dem Anlass wieder mal in der Fotolade gestöbert und ein Hochzeitsfoto entdeckt, von 1980 – naja, urteilen Sie selbst: würden Sie heutzutags einen Mann heiraten, der mit so einem Haarschnitt daherkommt? ;)

Versuch

.. weiß Österreichs auflagenstärkstes Verschenkblatt zu vermelden.

Nicht auszuschließen, dass ihm der Versuch gelingt – insbesondere wenn man in Be­tracht zieht, dass Schauspieler Sean Penn (50) sich schon seit über zwanzig Jahren »als Regisseur versucht« und etliche seiner Regieversuche bei diversen Filmfestspielen von Venedig, Cannes, Berlin usw. als bester Film nominiert waren.
Lustig: Robert De Niro (67) versucht sich jetzt auch als Schauspieler.

Laut einer aktuellen Studie

Nachdem in einer früheren Studie bereits herausgefunden wurde, dass sich die Darstellung in Liebesfilmen mitunter erheblich von der Realität im wirklichen Leben unterscheidet, über­rascht eine neue Studie nun mit der Erkenntnis:

»Die Berufswelt in TV-Serien hat mit der Realität wenig gemein.«

Die Untersuchung gelangt zu dem Ergebnis, dass Ärzte oder Anwälte in Fernsehserien über­pro­portional häufiger eine Rolle spielen als anderweitig Erwerbstätige. Und dieses ver­zerrte Bild der Berufswelt wirke sich nachhaltig auf die Berufswünsche Jugend­licher aus: weil sie im Fernsehen ständig lauter Ärzte sehen, wollen alle Doktor werden und keiner mehr Lok­führer oder Astronaut.

Nicht auszuschließen dass eines Tages eine weitere Studie enthüllt, dass in TV-Krimis sig­ni­fi­kant häufiger Kommissare zu sehen sind als im wirklichen Leben.

Merkwürdig

Sah vorgestern auf arte »Alle lieben Julia« (»Being Julia«) mit Anette Bening. Hab den Film vor Jahren zufällig in der englischen Originalversion gesehen und damals ziemlich witzig gefunden, obwohl mein Englisch gar nicht gut ist und ich kaum die Hälfte verstanden hab. War aber diesmal enttäuscht, der ganze Witz und Esprit von Dialog und Ausdruck sind in der deutschen Synchronfassung verloren gegangen. Besonders überraschte mich aber, dass auch Mrs. Bening in der Originalfassung wesentlich jünger und hübscher ausschaute. Merkwürdig.

Film-Quiz:

Wer spielte die Titelrolle in dem berühmten Stummfilm-Klassiker »Der General«?

Buster Keaton
Charlie Chaplin
Luis Trenker
Inge Meysel
DJ Ötzi

Film & Wirklichkeit

»Es wird nach einem Happy End im Film gewöhnlich abgeblend’t.«
(Kurt Tucholsky)

Schottische Psychologen haben im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie mehrere dutzend in Hollywood produzierte Liebesfilme untersucht und kamen zu dem Befund:

Die Darstellung in Hollywood-Liebesfilmen unterscheidet sich mitunter erheblich von der Realität im wirklichen Leben.

Das überrascht allerdings. Wer hätte das gedacht.

Warum ..

.. der Film mit dem Originaltitel “We are not alone“ in der deutschen Fassung
“Ihr seid nicht allein“ heißt, wird sich vermutlich nicht mehr aufklären lassen.

Im Film ..

.. belästigt der Straßenkünstler mit seinen Pantomime-Faxen die Leute grundsätzlich so lange, bis er von jemand k.o. geschlagen wird.

The Same Procedure as Every Year ..

Laut Guiness Buch der Rekorde ist “Dinner For One“ die am öftesten wiederholte TV- Sen­dung der Welt.
Bemerkenswerterweise sind der Sketch sowie der unvergleichliche Freddie Frinton (1909-1968) in Groß­britannien kaum bekannt und wurde im britischen TV noch nie aufgeführt. Anfang der 60er-Jahre tingelte Frinton mit seiner damaligen Partnerin Mary Howe durch verschiedene Varietés in südenglischen Seebädern, wo ihn Peter Franken­feld zufällig sah und für seine Show unter Vertrag nahm. Frintons Live- Auftritt in der Peter Frankenfeld-Show 1963 (mit May Warden, der Mutter Mary Howes, als Ersatzpartnerin) war so erfolgreich, dass der NDR unmittelbar darauf jene TV-Studiofassung aufzeichnete die heute zu Recht als Klassiker gilt.
Der Witz an dem “Butler James“-Sketch und dem unübertrefflich “typisch britischen Humor“ liegt kurioserweise darin, dass er in Wahrheit eine Sternstunde deutscher öffentlich-recht­licher Fernsehunterhaltung darstellt.

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(Im wirklichen Leben trank Freddie Frinton übrigens niemals Alkohol, sondern war strikter Anti-Alkoholiker.)

22. November

Terry Gilliam hat heute Geburtstag.
In seinem jüngsten Film, dem Fantasy-Spektakel Brothers Grimm treten auf:
die Brüder Grimm, Hänsel & Gretel, Rapunzel, Rotkäppchen & der Wolf, undsoweiter.

Herr Prof. Bernhard L., gestrenger Kurator der Kasseler Brüder-Grimm-Stiftung und aus­ge­wie­sener Fachmann, urteilt grimmig (Achtung, Wortspiel):
    »Mit dem wirklichen Leben hat dieser Film nicht das Geringste zu tun.«
Das überrascht freilich.

(Herrn Gilliam wird diese Kritik bestimmt kränken, womöglich besteht die Gefahr dass er sich als Wikinger verkleidet und losrennt, um Herrn Kurator L. ein totes Huhn auf den Kopf zu hauen.)