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Wissenswertes

Okkultationelles

Der Sonnenfinsternis-Sachverständige von der Presse informiert:
.
Ja, dass solches Schauspiel allerdings nicht mit freiem Auge zu sehen ist, klingt plausibel.

Forscher warnen

Kollege Trithemius schreibt hier über die, insbesondere in Pressetexten, »beliebte Floskel „X warnt“«: eine Warnung sei ja meistens eine Handlungsaufforderung an den Gewarnten, etwas zu unterlassen bzw. gegen etwas zu unternehmen. Bevorzugt in Pressetexten gewarnt wird, wie Kol­lege Thomas hier feststellt, von Forschern:
(Falls die Erde aber wider Erwarten doch zu Schaden kommt, soll sich keiner be­kla­gen er wäre von den Forschern nicht ge­warnt worden.)
Ob die Warnung etwas nützt?
(Möchte wetten, wenn in 10.000 Jahren die Eiszeit hereinbricht hat trotzdem wieder mal kei­ner rechtzeitig die Sommerreifen gewechselt. Obwohl die Forscher beizeiten gewarnt haben.)
n-tv
Nicht dass sich die Menschheitsmassen nach dem Aussterben hinterher bei den Forschern be­schweren, sie wären vor der Gefahr nicht gewarnt worden.
KOPP ONLINE
Was immer man unter einem »Kometenrisiko« halt verstehen will.
Forscher verderben Überraschung durch Warnung.
Ja, Warnungen vor dem Weltuntergang kanns freillich nie genug geben.

Erstaunliches


Welche Lösung das wohl sein mag, die viele erstaunt? Die WELT verrät:
Nasa rundet auf, weil Pi unendlich viele Stellen hinterm Komma hat. Na, wenn das keine er­staun­liche Lösung ist. Seit olle Archi­me­des ist die außer den Nasa-Ma­the­ma­ti­kern bestimmt noch nicht vielen eingefallen.

Wie lang denn diese »ganze Reihe von Stellen« hinter dem π-Komma ist, worauf die Nasa verzichtet, verrät der Nasa-(meinten Sie: NASA)-Spezialist von der WELT freilich nicht. Was vermutlich nicht viele erstaunt.

Am Ende des WELT-Artikels erfährt man indessen:
Der Vergleich erstaunt allerdings. Vielleicht handelt sichs um den Finger eines kleinwüchsi­gen πgmäen?
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(aufgelesen von Kollege Thomas).

29. Februar – Das Geheimnis

Österreichs auflagenzweitstärkste Gratis-Volksinformationspostille verrät exklusiv:
STERREICH)
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(Was mit dem Blödsinn von der »sich drehenden« Erde vermutlich gemeint sein soll: siehe )

Langzeitstudie

Österreichs bedeutendstes Volksgesundheitsinformationsorgan informiert:

Lepidopterologisches

Kollege Trithemius schreibt hier über den sogenannten Schmetterlingseffekt*), und wie dieser zuweilen den Lauf der Welt verändern kann.

Die von dem amerikanischen Mathematiker & Meteorologen E. N. Lorenz angestellte Über­le­gung »Kann der Flü­gel­schlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas aus­lö­sen?«, dass also ein per se unbedeutendes Initialereignis am Ende zu unabsehbaren glo­ba­len Aus­wir­kun­gen führen könne, bezog sich ursprünglich auf meteorologische Phänomene – der Schmet­ter­lings­effekt indessen wirkte sich seit jeher maßgeblich auf den Lauf der Welt­ge­schich­te aus, noch be­vor er unter diesem Namen zum Begriff wurde.

Wäre z.B. ein Apfel in einem Garten in Woolsthorpe-by-Colsterworth nicht zu einer be­stimm­ten Stunde vom Baum gefallen, so wären womöglich weder Katzenklappe noch Schwer­kraft je­mals er­fun­den worden.
Oder wäre Mutter Kolumbus zu bestimmter Stunde unpässlich gewesen und hätte Vater Ko­lum­bus ab­ge­wiesen, als diesem nach Zeugung eines Stammhalters der Sinn stand, so hätte wo­möglich bis heute noch keiner Amerika entdeckt.

Das Attentat von Sarajevo auf den österreichischen Thronfolger, was als un­mit­tel­ba­rer Aus­lö­ser für den Ersten Weltkrieg gilt: wäre sein Fahrer dort nicht ver­sehent­lich falsch ab­ge­bogen und hätte darum nicht zufällig grad vor einem Straßencafé an­halten müssen, vor dem zu­fällig grad ebenjener Attentäter einen Kaffee trank, welcher sei­nen ur­sprüng­li­chen Attentatsplan in­zwischen verworfen hatte – dann hätte sich diesem nicht un­ver­hofft die Ge­le­gen­heit geboten, seine Tat doch noch zu verüben.
(Das »wrong turn«-Motiv findet auch oft als auslösendes Moment in Filmsujets Verwendung.)

Oder die unselige Historie jenes heruntergekommenen Postkartenmalers, der so gern aka­de­mi­scher Kunstmaler geworden wäre: hätte etwa das Professorenkollegium am ent­schei­den­den Tag nicht schlecht zu Mittag gegessen und wäre nicht darob ungnädig gestimmt ge­we­sen, so hätten sie den womöglich nicht bei der Aufnahmsprüfung durchrasseln, son­dern studieren und Maler werden lassen – um wievieles anders wäre die Welt­ge­schich­te ver­laufen. Allein ein Schmetterlingseffekt löste deren unheilvolle Wen­dung aus: dass einer nach vergeigter Prüfung Politiker wurde statt Kunstmaler, den heute keiner mehr kennen würde, hätte nicht dereinst ein Koch an einer Wiener Mensa einen schlechten Tag gehabt.

(Hätte es etwa zum ausschlaggebenden Impuls werden können, die weiteren Weltenläufte in eine andere Richtung zu lenken, wäre Einfaltsgimpel Bush damals an der Brezel erstickt?)
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*) nicht zu verwechseln mit dem Schneeballeffekt, welcher eine lineare oder exponentiell sich selbst verstärkende, somit tendenziell vorhersehbare Entwicklungsdynamik eines Systems be­schreibt. Der Schmetterlingseffekt hingegen bewirkt eine unsystema­ti­sche »chaotische«, ergo nicht pro­gnos­ti­zierbare Verlaufsrichtung der Folgeereignisse.
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(Was die Schmetterlinge im Bauch betrifft, welche Kollege Trithemius ebenfalls erwähnt, fällt uns dazu natürlich unvermeidlich Twitterliesl Petzners legendärer Tweet sowie Kollegen Ster- & Grisse­manns unvergessliche Replik darauf ein: »Wer hat ihm denn zuvor die Raupe in den Hintern gesteckt?«)

Küchenetymologisches: Palatschinken

Kollege Shhhhh schreibt hier über aus dem Lateinischen herstammende Vo­ka­beln, welche als Lehnwörter Eingang in unsere Umgangssprache ge­fun­den haben, aber mittlerweile als genuin muttersprachlich empfunden werden.

Letzthin war hieramts über die ösitanischen Gattehosen (v. ung. Gatya = [lange Unter-]Hose) die Rede, einem Lehnwort aus dem Ungarischen wie es im Österreichischen zahlreiche gibt, was in der gemeinsamen Historie beider Nachbarländer als k. u. k. Doppelmonarchie be­grün­det ist. Um ein solches handelt es sich ebenfalls bei den Palatschinken, dem österreichischen Ter­mi­nus technicus für Eierpfannkuchen.

Der Ausdruck leitet sich vom lateinischen placenta = Kuchen her und gelangte aus dem glbd. Rumänischen plăcintă über das Ungarische palacsinta ins Wiene­rische, wo er übrigens seinen Singular phonetisch einbüßte: eine Palatschinke heißt »a Palatschinken«, und wer tatsächlich nur eine haben will, bestellt beim Kellner »eine halbe Portion Palatschinken«.

So kommt es, dass österreichische Kinder zuerst im Mutterleib von der Plazenta (= biolog. Fachbegriff für Mut­ter­kuchen) und später mit Mutters Pfannkuchen, vulgo Palatschinken, er­nährt werden, und beiderlei Termini von derselben lateinischen Vokabel abstammen.

Insekt des Jahres

Der Dunkelbraune Kugelspringer (Allacma fusca) wurde zum Insekt des Jahres 2016 gewählt. Besonders bemerkenswert daran ist, dass der Dunkelbraune Kugelspringer gar kein Insekt ist.

Wo das Kalb sich leckt


Rindviecher haben bekanntlich lange Zungen, aber dass sie sich damit unter dem Hals lecken, wurde noch nicht häufig beobachtet.

2. Dezember:  Warum Nashörner nicht fliegen können

Heute vor 67 Jahren wurde Prof. Dr. T. C. Boyle geboren, in seinem Roman Wassermusik wird er­läu­tert, warum Nashörner nicht fliegen können:  weil die nämlich so riesige Haufen machen. Würde nun ein Nashorn im Fluge solch einen riesentrumm Haufen einem Menschen auf den Kopf fallen lassen, so würde der gewiss wenig Freude darüber haben. Darum hat es der gütige Herr­gott in seiner unendlichen Weisheit so eingerichtet, dass Nashörner nicht fliegen können. Das hört sich sehr plausibel an.