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Apostrophisches

„Will´st ?’’

Im Wettbewerb um den DaDa (= Dümmster anzunehmender Deppenapostroph) liegt noch immer die Bild-Zeitung in Füh­rung, aber manche Verfolger sind ihr dicht auf den Fersen.
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(Wenn du wissen willst was das bedeuten soll, kannst du ja mal in das Beisl reingehen und den Wirt danach befragen, wenn du zufällig mal dort vorbeikommst.)

Nix Neues aus Kalau

Wo lassen die bei SPIEGEL ONLINE eigentlich ihre Artikelüberschriften aushecken – im Kin­dergarten?
Da überschüttet die vereinigte Phalanx der Kalauer-Aushecker in konzertierter Aktion das Pub­li­kum jahrelang mit dümmlichen Namenswitzchen über Frau Vonn, so lang bis sich selbst der hinterletzte Einfaltsgimpel lieber totschlagen ließe als daran noch ir­gendwas witzig fin­den zu wollen. Und dann kommt der SPIEGEL daher:

Als Anerkennungspreis gibts dafür wieder den KaKaDu der Woche (Abb. rechts), für den »Kindergartenadäquatesten Kalauer-Dummfug«.

Neues aus Kalau

Ein Kalauer in welchem weder (Wort-)Witz noch (Hinter-)Sinn steckt, ist kein Kalauer sondern dummes Gerede. Und wird auch nicht origineller, je öfter er wiederholt wird. Was daran originell sein soll, zu jeder x-beliebigen Meldung, die irgendwas mit Schwei­nen oder (Schweine-)fleisch zu tun hat, reflexartig mit der Redewendung »Schwein ge­habt« drauf­los zu kalauern, konnte noch nicht herausgefunden werden.

Bild.de

KURIER

Bild.de

Versextes

Im Soziolekt der Knalljournaille gehört die Vokabel »versexen« (Verb, transitiv) zum Grund­wortschatz. Was auch immer das Wort bedeuten soll. Könnte sein, dass irgend­ein Sinn darin steckt. Könnte sein, muss aber nicht.
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Phraseologisches


Laut einer aktuellen Statistik stoßen Autos auf offener Straße signifikant häufiger zu­sammen als in geschlossenen Räumen. 

Kennst di aus?

»Das Nichts nichtet.« (Martin Heidegger)
»Das Aus aust.« (Anonymus)

Zu den gern gebrauchten Dummwörtern im Journalistensprech zählt u.a. »das Aus«. Mit dem mutwilligen Gebrauch des Aus geht häufig auch das Aus der Verständlichkeit einher:

(ORF.at)
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Gericht stoppt. Aus für Kraftwerke ? – Mitnichten: das Gericht hat keine Kraftwerke gestoppt, vielmehr den Stopp mittels Verfügung verhindert, was das Aus des Aus zur Folge hat.
Die denkwürdige Sprachkreation »Gericht stoppt Aus« gilt somit als aussichtsreicher Kan­di­dat zur Verleihung des DoDeWo-Anerkennungspreises*) für das “Dolm-Deutsch der Woche“, ex aequo mit »Vorstoß für Aus«:

(ORF.at)
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Gibt es ein Leben nach dem Aus?
(FOCUS)
(Bild.de)

Noch eine Minute bis zum Aus? Oder: Drohendes Aus für Last-Minute?
(Kleine Zeitung)
(SPIEGEL ONLINE)
(oe24.at)
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(Klum-Papa trauert/ trauert nicht über Klum-Aus.)
(Kleine Zeitung)

Lagerh- steht vor aus. Sonst stünde ja Lagerhausaus da.
(oe24.at)
(Kronen Zeitung)

Kennst di aus? – Wer dahinterkommen möchte, was der Quatsch bedeuten soll, muss zwangs­läu­fig den dahintersteckenden Link anklicken: damit werden Klickzahlen generiert. Und das beantwortet zuletzt die Frage:
(NEWS.at)

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*) Der DoDeWo*-Preis für herausragendes Dolm-Deutsch der Woche ist eine weitere Kategorie neben dem DaDa* (=Dümmster anzunehmen­der Deppen­apostroph), dem BiBi* (=Blödsinnigster irregulärer Binde­strich), dem DeDe* (=Dümmstes erdenkliches Deppen-Denglisch) und dem KaKa* (=Kinder­gar­ten­ad­äqua­tes­ter Kalauer). Nominierungen für weitere Kandidaten werden hier­amts gern entgegengenommen. Es gibt auch einen schönen Pokal, Abb. rechts:

Todesre(d)kord

Was sich ein Überschriften-Aushecker beim Aushecken manch einer Überschrift wohl dabei gedacht haben mag, ist für den Leser nicht immer nachvollziehbar.

Metaphorisches

Wie lange einer an seinem Redaktionsschreibtisch sitzen und seine Phantasie über eine mög­lichst blumige Schlagzeile strapazieren muss, bevor sie eine solche Orchidee zum er­blühen bringt, ist nicht überliefert:
(FOCUS Online)

»Saufhalt«

Frakturschrift kann bei Lesern, welchen sie nicht geläufig ist, zu Fehlinterpretationen führen.

Neues als Kalau

Witze mit Namen gehören in den Kindergarten und nicht in die Zeitung, monierte Kollege Trithemius in einem Kommentar, aber in manchen Zeitungsredaktionen hat sich das noch nicht herumgesprochen. Billy Wilder, selber Journalist, hat einmal drei oberste Gebote aufgestellt, die für jeden Jour­na­listen gelten sollten:
  1. Du sollst den Leser nicht langweilen.
  2. Du sollst den Leser nicht langweilen.
  3. Du sollst den Leser nicht für dümmer halten als dich selbst.
Dem Leser einer Tageszeitung dumme Wortspiele dieser Fasson als Aufmacher auf der Titel­seite zu präsentieren und zu meinen, der müsse das womöglich ebenso witzig finden wie man selbst, ließe sich eingedenk Wilders Worte eigentlich als Beleidigung auffassen.