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Ösitanisches

26. Oktober

Warum der Österreichische Nationalfeiertag am 26. Oktober ist und nicht an einem andern beliebigen Datum, ist ein bissel kompliziert, aber das ist man bekanntlich eh gewöhnt. Als Nationalfeiertag, an dem die österreichische Nation sozusagen das Licht der Weltgeschichte erblickte, wäre auch der 17. September naheliegend gewesen.

(bis 1967 hieß der Nationalfeiertag in Österreich übrigens “Tag der Fahne“, was sich irgendwie viel gemütlicher anhörte. Warum er danach umbenannt wurde, weiß man nimmer genau.)

Zur Zeit der Österreichisch-Ungarischen Donaumonarchie war der Nationalfeiertag am 18. August, dem Geburtstag S.M. Kaiser Franz Joseph I.
In Bad Ischl im Salzkammergut feiern sie den heutzutags noch immer.

Aquamortales


Was die Polizei darauf schließen ließ, dass es sich bei der Wasserleiche um keinen Bur­gen­länder handeln kann, dazu fallen uns bestimmt paar Burgenländerwitze ein, oder?

10. Juli, Geburtstag einer Landeshauptstadt

Heute vor 27 Jahren, mit Landtagsbeschluss vom 10. Juli 1986, wurde St. Pölten a. d. Traisen zur niederösterreichischen Landeshauptstadt erklärt. Vorher gab es keine, die nö. Lan­des­regierung residierte in der Bundeshauptstadt Wien – was gar nicht mal be­sonders un­schlau war, vielmehr ziemlich naheliegend, weil Wien schon seit altersher eh mitten in Nieder­österreich liegt, was sich in absehbarer Zukunft vermutlich auch nicht ändern wird.
Dann kamen eines Tages ein paar Schlaumeier drauf, dass man eine neue Hauptstadt in NÖ mindestens so notwendig brauche wie ein zweites Loch im Hintern gegen dieses Problem drin­gend was unternehmen müsse und munitionierten ihre Initiative mit diversen tief­sinnigen Slogans auf, wie “Niederösterreich ohne Hauptstadt ist wie ein Fisch ohne Fahr­rad usw.“ – na, und den Rest kennen wir ja:
St. Pölten a. d. Traisen wurde nö. Landeshauptstadt.
St. Pölten, ausgerechnet. (im Volksmund seit altersher als “St. Blödsinn“ tituliert.)
(Geburtsstadt von Manfred Deix übrigens, der einmal feststellte: “Das Beste an St. Pölten ist die Autobahn nach Wien.“)

11. Mai

Heute vor 100 Jahren wurde Robert Jungk (1913-1994) geboren, einer der ersten und be­deu­tend­sten Futurologen (Zukunftsforscher).

Als Herr Jungk im Jahr 1992 in den österreichischen Medien als Kandidat der Grünen zur Bun­despräsidentschaftswahl präsentiert wurde, empörte sich dazumals ein aufge­brachter Le­ser­brief­schrei­ber in der Tageszeitung DerStandard allen Ernstes über die Berufs­be­zeichnung “Futurologe“: unerhört sei das, in einer seriösen Zeitung einen derart ordinären Aus­druck für einen Gynäkologen zu gebrauchen.

Wirklich passiert.

Etymologisches

Aus der “Liste der österreichischen Verben, für die es im Schriftdeutschen kein gleichbedeutendes Synonym gibt“:
.kräulen, abgeleitet von altgerm. ‘kravla’ = “kriechen, krabbeln“
Ösitanisch für Außerösische
Bedeutung: kriechen, schleichen, trödeln, kraxeln u.a.m., nach Kontext.
Beispiele:
  • verkräulen, reflexiv: sich verkriechen, aus dem Staub machen
  • auf Leiter, Baum, Dach, Berg u.ä. (auffe) kräu’n: (hinauf) klettern
  • umanaundkräu’n: herumkriechen; herumschleichen, -streunen
  • daherkräu’n: sich mühsam einherschleppen
  • drüberkräu’n: lieblos beischlafen
  • jmd. auffekräu’n, zuwekräu’n: jmd. belästigen, bedrängen
  • jmd. einekräu’n: sich bei jmd. einschleimen, anbiedern
  • jmd. owekräu’n: jmd. in Ruhe lassen

So ein Topfen

    Haben Sie schon gewusst, dass Topfenschmarrn ein Pleonasmus ist.

Etymologisches

Aus der »Liste der österreichischen Verben, für die es im Schriftdeutschen kein gleichbedeutendes Synonym gibt«:
.wacheln, abgeleitet von mhd. ‘wacken’ = »sich hin und her bewegen«
Ösitanisch für Außerösische
Bedeutung: wedeln, winken, fuchteln, flattern, taumeln u.a.m., nach Kontext.
Beispiele:.
Der Hund wachelt (= wedelt) mit dem Schwanz.
umeinandwacheln: mit den Armen herumwinken; herumtorkeln.
Outwachler, der: Linienrichter beim Fußball, weil der mit seinem Fähnchen wachelt (= sein Fähnchen schwenkt), wenn der Ball im Out landet.
Wachel, der: Verkehrspolizist (= der mit den Armen wachelt, um den Straßenverkehr zu regeln.)

Wiener Würstelmann

Gestern am Würstelstand, Kunde will eine Leberkässemmel kaufen und fragt:
»Ist da Schweinefleisch drin?«
Würstelmann antwortet, ohne die Miene zu verziehen: »Na wos glaubst denn, do is a Zebra­fleisch drin?«

Mein Waldviertler Kollege Kurtei

.»Durst kommt von dürfen, sonst würde es Wurst heißen.«
(M. Quint)
.
Hab mal als Montagetischler gemeinsam mit einem Waldviertler Kollegen (namens “Kurtei“) eine Einbauküche montiert, fragt uns die anwesende Auftraggeberin:
“Möchten die Herren vielleicht was trinken, Cola, Mineralwasser?“ –
und Kurtei fragt zurück: “Ja, ham S’ koa Bier net da, Gnä Frau?“
Gnä Frau bedauert: “Leider nein, nur alkoholfrei.“
Drauf Kurtei: “Na, danke. Für des Gschlemper is ma um mein schen Durscht lad.“ *)
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*).(Übers. f. Außerösische: “Für die Plörre ist mir um meinen schönen Durst leid.“)

17. November

Heute vor 59 Jahren kam in Bad Goisern im oberösterreichischen Salzkammergut der Kos­mo­polit, Multiinstrumentalist und Weltmusiker Hubert Achleitner zur Welt, mit seinem Künst­ler­namen Hubert von Goisern erweist er seinem Heimatort Referenz.